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Kaufen oder mieten: Was lohnt sich mehr?

In Zeiten, in denen die Preise der Immobilien in Deutschland unaufhaltsam steigen, denke viele darüber nach, sich eine Immobilie zu kaufen, anstatt monatlich Geld für die Miete „aus dem Fenster zu schmeißen“. Eine gute Anlage könnte man meinen, wenn man selbst in der Immobilie lebt und quasi durch Mietkaufen den Wert abbezahlt. Jedoch lohnt es sich nicht mehr immer ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen, da die Preise mancherorts bereits so hoch sind, oder so manche Immobilie in einem starkrenovierungsbedürftigen Zustand ist. Wir erklären einige Dinge, auf die Sie achten sollten und wann sich die Miete mehr lohnt als ein Kauf.

In welchen Lebensumständen befindet man sich?

Wenn man einen Kredit von womöglich mehreren hunderttausend Euro aufnimmt um ein Haus zu kaufen, bedeutet dies meist auch, dass man sich für eine längere Zeit an einen Ort bindet. Ebenfalls setzt eine solche Investition einen stabilen Job voraus, oder einen Partner, der sich ebenfalls an den Kosten beteiligt. Will man sich jedoch nicht für längere Zeit in einem Ort wohnen oder muss man jobtechnisch flexibel sein, ist es klüger ein Haus oder eine Wohnung zu mieten. Desweitern sollte man sich fragen, ob einem die Entscheidungs- und Gestaltungsfreiheit wichtig ist und wie viel Platz man benötigt. Ist darüber hinaus eine Familie in Planung? Alle diese persönlichen Fragen sollte man sich stellen, bevor man darüber nachdenkt, sich hoch zu verschulden.

Was ist aus finanzieller Sicht klüger?

Oft wird damit argumentiert, dass Mieter mit leeren Taschen dastehen, wenn sie nach langer Zeit ausziehen. Es mache mehr Sinn, das monatlich zu bezahlende Geld für einen Kredit auszugeben, mit dem man ein Haus oder eine Wohnung abbezahlt. Dabei wird jedoch oft nicht beachtet, wie unterschiedlich die Kosten tatsächlich sein können zwischen der Miete und einem Kauf: Wer beispielsweise einen Kredit von 300.000 € aufnimmt bei einer Laufzeit von 30 Jahren, zahlt alleine oft 100.000 € Zinsen für diese Zeit ab. Diese kommen noch zu dem geliehenen Betrag dazu und die Sache mit dem Kredit wird schnell teurer als gedacht. Beim Kaufen einer Immobilie in Deutschland fallen noch eine Vielzahl von Nebenkosten an. So zahlt man nicht nur den Kaufbetrag für ein Haus oder eine Wohnung, sondern oft noch eine Maklergebühr von mehreren Tausend Euro sowie Notarkosten und Grundsteuern, die ebenfalls mit mehreren Tausend Euro zu Buche schlagen. Die Faustregel für diese Kosten ist circa zehn Prozent des Kaufbetrags. Ohne Eigenkapital sollte man also gar nicht erst darüber nachdenken, Geld in ein eigenes Eigenheim zu investieren. Außerdem ist ein Kredit für die dieselbe Wohnung oft teurer als die Miete. Rechnet man zum Beispiel mit einer Miete von 800 €, so zahlt man eine monatliche Kreditrate von mindestens 1.100 €. Fachleute sagen, dass man mit 30 – 40 % Aufschlag rechnen muss.

Die Frage, ob sich ein Kauf mehr lohnt als das Mieten, lässt sich so einfach also nicht beantworten. Ausschlaggebend sind hier viele Faktoren. Neben den persönlichen Umständen kommen andere Punkte noch hinzu. Sind Kredite aktuell günstig? Wie hoch ist der Leitzins? Werden die Mieten steigen? All dies sind Fragen, die sich so einfach nicht beantworten lassen und die Sache ist wesentlich komplizierter als die meisten denken.